Vortrag beim Kommunalen Erfahrungsaustausch der DWA e.V.
Bei der Reinhaltung unserer Gewässer und damit unserer Umwelt nehmen Kläranlagen eine entscheidende Rolle ein: Bevor das verunreinigte Abwasser in Gewässer eingeleitet werden kann, muss es in mehreren Reinigungsstufen behandelt werden. Eine effektive Abwasserbehandlung benötigt heutzutage funktionsfähige elektronische Steuerungssysteme, Sensortechnik, Datenübertragung und Auswertung der Informationen an Leittechnikrechner, die zahlreiche Prozessschritte kontrollieren und steuern. Mit zusätzlichen Reinigungsstufen wollen viele Kläranlagen künftig auch Mikroverunreinigungen, wie beispielsweise Arzneimittelrückstände, aus dem Abwasser entfernen.
Als Teil der kritischen Infrastruktur geraten Kläranlagen, unter anderem mit ihrer Leittechnik, in den Fokus von Cyberangriffen. Um die Betreiber von Kläranlagen in Freistaat Bayern bei ihrer wichtigen Aufgabe bestmöglich zu unterstützen, hat das Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) im Jahr 2023 ein Beratungskonzept entwickelt, das Betreiber bei der Absicherung ihrer IT- und OT-Anlagen (Operational Technology-Anlagen) unterstützt. Das Konzept wird kontinuierlich weiterentwickelt und durch das LSI kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Viele Kläranlagen sind Mitglied bei der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA). Die DWA bietet unter anderem verschiedene Austauschformate für Betreiber von Kläranlagen an, damit die großen Herausforderungen der Branche gemeinsam diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht werden können. Am 24. und 25. Juli 2024 fand der „Kommunale Erfahrungsaustausch“ der DWA in Nürnberg statt, bei dem das LSI den rund 60 Teilnehmern das Beratungskonzept sowie Neuerungen bezüglich gesetzlicher Regelungen (NIS-2) vorgestellt hat.