Neues Beratungskonzept für Abwasserentsorger des LSI vorgestellt
Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, dessen Schutz ist von zentraler Bedeutung. Unsere Grundwasservorkommen, Bäche, Flüsse und Seen müssen daher vor schädlichen Eintragungen wie zum Beispiel vor ungeklärten Abwässern bewahrt werden. Eine stets funktionierende Wiederaufbereitung des Abwassers ist daher ein wichtiger Bestandteil des Wasserkreislaufes: In den Kläranlagen wird in mehreren Schritten das Abwasser gereinigt - bevor es in einem sauberen Zustand dem natürlichen Wasserkreislauf durch Einspeisung in Flüsse wieder zugeführt wird. Diese Aufgabe wird in Bayern von rund 2.300 überwiegend kleineren Abwasserentsorgern der Kommunen oder von Abwasserzweckverbänden bewältigt.
Wie in allen Lebensbereichen wächst auch bei der Abwasserentsorgung der Grad der Technisierung und damit die Anzahl der digital steuerbaren und untereinander vernetzten Systeme stetig. Ein zentraler Bestandteil zum Schutz dieser Infrastruktur vor Ausfällen und Cyberangriffen ist die IT-Sicherheit. Deren Stellenwert steigt mit zunehmender Digitalisierung und jeder neuen Bedrohung stetig. Aus diesem Grund bedarf es individuell angepasster Sicherheitskonzepte zum Schutz vor Ausfällen und Cyberangriffen.
Das Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) hat im Rahmen seines gesetzlichen Auftrages in Kooperation und enger Zusammenarbeit mit mehreren Abwasserentsorgern ein Unterstützungsangebot für mehr IT Sicherheit im Bereich der Abwasserentsorgung entwickelt. Dieses richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Organisationen. Ziel ist es, diese bei der Einführung eines individuell angepassten IT-Sicherheitskonzepts zu unterstützen und ihnen den Weg zu einer abgesicherten IT-Landschaft zu ebnen. Durch die Umsetzung zielgerichteter und pragmatischer Maßnahmen kann bereits mit überschaubarem Aufwand eine hohe Widerstandskraft gegenüber Angriffen auf IT Infrastruktur erreicht werden.
Der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung im unteren Schwarzachtal (AZuS) besteht seit fast 60 Jahren. Er reinigt die Abwässer aus den Marktgemeinden Wendelstein und Schwanstetten sowie aus den Nürnberger Stadtteilen Kornburg und Greuth. Herzstück ist die Kläranlage bei Kleinschwarzenlohe mit einer Kapazität von 40.000 Einwohnerwerten. Zahlreiche Verbandsanlagen, wie Pumpwerke, Rücklauf-, Sammel- und Absetzbecken befinden sich im weitläufigen Verbandsgebiet. Diese Außenstationen sind zur Steuerung und Überwachung digital an die Kläranlage angebunden. Dabei spielt auch die IT-Sicherheit eine wichtige Rolle. Der AZuS verbessert sukzessive seine IT-Sicherheit. Bei deren Umsetzung bestätigte sich die Praxistauglichkeit der Arbeitshilfen, die vom LSI in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Abwasserbranche erarbeitet wurden.
Bayern hat mit der Gründung des Landesamts für Sicherheit in der Informationstechnik bereits 2017 auf die wachsende Cyber-Bedrohungslage reagiert. Neben dem Schutz und der Gefahrenabwehr staatlicher IT-Systeme beraten die IT-Expertinnen und IT-Experten des LSI auch Kommunen und öffentliche Betreiber Kritischer Infrastrukturen, also auch Abwasserentsorger und Trinkwasserversorger, in allen IT-Sicherheitsfragen.
Das neu entwickelte Beratungskonzept für die Abwasserentsorger wurde am 28. Juli bei unserem Kooperationspartner, dem Zweckverband zur Abwasserbeseitigung im unteren Schwarzachtal, durch den Leiter des LSI, Herrn Geisler, der Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere Informationen zum neuen Beratungsangebot finden Sie hier.