Siegelübergaben im Landkreis Passau
Die Gemeinde Haarbach, die Gemeinde Ruderting und der Markt Wegscheid haben das Siegel „Kommunale IT-Sicherheit“ des LSI erworben. Ein auf die Größe der Organisation angepasster Basisschutz der IT-Systeme ist damit erreicht. Der Präsident des LSI, Daniel Kleffel, übergab im Rahmen der Bürgermeisterdienstbesprechung des Landkreises Passau am 19.02.2020 in Ortenburg die Siegelurkunden an Herrn 1. Bürgermeister Fritz Pflugbeil (Gemeinde Haarbach), Herrn 1. Bürgermeister Rudolf Müller (Gemeinde Ruderting) und Herrn 1. Bürgermeister Josef Lamperstorfer (Markt Wegscheid). „Daten von Bürgerinnen und Bürgern sind ein höchst schützenswertes Gut. In den Kommunen, die aktuell das Siegel erhalten haben, wird es als selbstverständlich erachtet, notwendige Anstrengungen zum Schutz dieser Daten zu unternehmen und die Verwaltung vor IT-Angriffen zu schützen“, stellte Herr Kleffel dabei fest.
Schadprogramme, wie der aktuell wieder besonders aktive Emotet-Trojaner, stellen eine große Bedrohung für Behördenebenso wie für Unternehmen und Privatanwenderdar. Jede Organisation, die für ihre Abläufe von einer funktionsfähigen IT abhängig ist, muss sich vor Datendiebstahl, Datenveränderungen oder Sabotageakten, die zum Ausfall der notwendigen IT-Prozesse führen, schützen. Durch die stetige Weiterentwicklung von Trojanern, Viren und Co. verlieren klassische Abwehrmaßnahmen aber mehr und mehr an Wirksamkeit. IT-Sicherheit muss deshalb als Gesamtkonzept verstanden und umgesetzt werden. Bürgerinnen und Bürger erwarten und haben Anspruch darauf, dass mit ihren Daten in der öffentlichen Verwaltung sicher umgegangen wird und diese vor unberechtigtem Zugriff geschützt werden. Die Kommunen haben hier eine Schlüsselstellung. Das Bayerische E-Government-Gesetz verpflichtet deshalb Kommunen ebenso wie alle anderen Behörden des Freistaats zur Einführung von Informationssicherheitskonzepten. Solche auf die Gegebenheiten vor Ort angepasste Konzepte haben dabei den systematischen Schutz der drei Grundwerte der Informationssicherheit – Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit – sicherzustellen. Die drei Kommunen haben jeweils einen Informationssicherheitsbeauftragten, welcher sich um das Thema IT-Sicherheit kümmert. Unterstützt werden diese dabei vom Informationssicherheitsbeauftragten des Landkreises Passau, Herrn Christian Krenn. Um ein möglichst hohes Schutzniveau sicherzustellen, sind alle drei Kommunen mit dem Landratsamt Passau mit einem kommunalen Behördennetz verbunden und haben so einen Zugang zum Bayerischen Behördennetz.
Das Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) unterstützt die bayerischen Kommunen mit dem „Siegel Kommunale IT-Sicherheit“. Mit Erwerb des Siegels können die Kommunen die hohen Anfangshürden bei den Anforderungen an die IT-Sicherheit nehmen und einen großen Schritt in Richtung eines nachhaltigen Cyberschutzes gehen. Das Siegel bietet Orientierung bei der Erstellung von Informationssicherheitskonzepten. Darüber hinaus begleitet und berät das LSI die bayerischen Kommunen bei der Umsetzung der hierfür notwendigen Maßnahmen.
Bayern hat mit dem LSI als erstes Bundesland eine eigenständige IT-Sicherheitsbehörde gegründet. Eine der Kernaufgaben des LSI in Nürnberg mit seinen Außenstellen in Würzburg und Bad Neustadt a.d.Saale ist der Schutz und die Gefahrenabwehr für staatliche IT-Systeme. Als kompetente Institution berät und unterstützt das LSI als weiteren Schwerpunkt die Kommunen in allen IT-Sicherheitsfragen rund um die Digitalisierung. Bei regionalen IT-Sicherheitskonferenzen, Informationsveranstaltungen und anlassbezogenen, individuellen Beratungsterminen sensibilisieren die IT-Sicherheitsexperten des LSI insbesondere Kommunen hinsichtlich bestehender Risiken der digitalen Welt bei der Ausübung ihrer Verwaltungstätigkeit. Die Zahl der Mitarbeiter soll von aktuell mehr als 80 auf rund 200 IT-Experten erhöht werden. Die Angebote des LSI werden rege in Anspruch genommen.